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Der
abstrakte Zeichenaspekt wird häufig so wahrgenommen, als ginge
es dabei lediglich um bildnerisch-formale Probleme. Eine Begründung
dafür kann man darin finden, dass die zugrundeliegenden
Abstrakta der menschlichen Existenz,
also die 'existentiellen Konstanten' so selbstverständlich
sind, dass sie "nicht der Rede wert" zu sein scheinen.
Und im Laufe unserer christlich-abendländischen
Kulturgeschichte wurde das Verständnis unserer ureigensten
existentiellen Fragen immer mehr zum abgehobenen Thema der
Theologie, der Philosophie und anderer Spezialwissenschaften, so
dass der 'normale Mensch' davon nichts mehr verstand, und es ihm
nur noch als eben 'abstrakt' und damit als unverständlich
vorkam. Nur noch mit Mühe konnte man sich mit dem nun neu
erfundenen 'abstrakten Denken' befreunden, und das einzige, was
von der ursprünglichen abstrakten Wahrnehmung von Wirklichkeit
übrig bleibt, ist das ureigenste Empfinden des
„Stimmigen". |
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