Die Nähe der unterschiedlichen "Meinungen" (O') zum Kern der Realität.....

Den gelben Punkt kann man sich vorstellen als Realität (O). Darum herum liegen die "Meinungen", also die unterschiedlichen Weltanschauungen, Weltbilder, auf Kreisen in unterschiedlichen Abständen zu dieser Realität (O). Dies soll darstellen, dass es Vorstellungen von der Welt, von ihren Zusammenhängen gibt, die näher oder entfernter zur Realität (O) sich befinden.

Das Schaubild soll noch ein weiteres sichtbar machen: Meinungen können sich ähneln, so dass man meinen könnte, sie sind der "Wahrheit" näher, als sich widersprechende Meinungen, und dennoch hat die Übereinstimmung oder auch die Unterschiedenheit von Meinungen nichts damit zu tun, wie "wahr" diese Meinungen sind. 

O'-F, O'-G und O'-H sind sich in ihrer Perspektive auf die Realität sehr nahe, sie schauen die Realität von der gleichen Seite aus an. Sie sind sicherlich bereit von einander zu lernen, akzeptieren die gegenseitigen Meinungen, auch wenn es Unterschiede gibt. Ganz anders O'-A und O'-H: obwohl beide gleich weit von der Realität entfernt sind, sind sie der Meinung der andere habe völlig unrecht, da sie die Sache von völlig unterschiedlichen Positionen aus betrachten. Ebenso O'-D und O'-F.  O'-E, der am nächsten an der Realität "dran" ist, wird keinen finden, der "ihm glaubt", er ist völlig isoliert, vielleicht reicht es gerade noch, dass O'-F und O'-D ihm amüsiert zuhören. O'-C und O'-I jedenfalls sind sich einig, dass O'-E im Unrecht ist. O'-G und O'-B können der Meinung sein, sehr viel von der Realität zu wissen, weil sie sich (fast) einig sind. Die gegenseitige Affirmation reicht aus, um sich der "Wahrheit" gewiss zu sein. Hier haben wir einen  Grundbaustein für das kulturelle Netz: gegenseitige Affirmation täuscht Wahrheitsgehalt vor. Dieses Phänomen kennen wir von der Intrige, der "Lehrmeinung", der "Glaubensgemeinschaft" usw.

Eine letzte Beobachtung: Mit O identisch kann O' nie werden, auch wenn es sich sicherlich sehr nahe an O herankommen kann.


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