Die ikonische Darstellungstendenz | ||
Albrecht Dürer Veilchenstrauß, |
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Der ikonische Zeichenaspekt repräsentiert die „bekannteste" Form ein Bild zu erleben. Dabei geht es um das Wiedererkennen von Zusammenhängen des motivlich Abgebildeten, mit der eigenen Realitäts- und Wirklichkeitserfahrung. Dabei sind die „cut-outs" aber auch komplexere „Superzeichen", die „Ikone", in ihrer 'Bedeutung', ihrer 'Denotation' über eigene Erfahrungszusammenhänge aber auch über kulturelle Einflüsse lernbar. Dieses Lernen von bildnerischen Icons ist eine Angelegenheit, die sich im vorsprachlichen Bereich vollzieht, und die unserer Erinnerung weitgehend entzogen ist. Dabei vermischen sich mit den einfachen cut-outs ('Kerze', 'Löffel', 'Teddy', 'Mama' ...) ganze Welten von Zusammenhängen zwischen der tiefensymbolischen und individualsymbolischen Wahrnehmung von Wirklichkeit, die allerdings im Bereich des Ikonischen eine bestimmte Konstanz aufweisen müssen, damit sie auch lernbar sind. Dazu gehören dann solche Ikone wie das 'Elternhaus', der 'Schulweg', 'Wien', 'Badeurlaub' etc. Und diese Ikone kann man dann auf einem Bild in Form eines Motivs wiedererkennen, was offenbar eines der wichtigsten Elemente bildnerischer Rezeptionstätigkeit darstellt. Solche Wahrnehmungsweisen werden dann auch intensiv sprachsymbolisch determiniert: Wenn ein Wort ein Ikon darstellt, dann ist so eine 'Ganzheit' eben auch durch das Wort determiniert. Abfall, Müll, sekundärer Rohstoff, Wertstoff, etc. sind Beispiele, wie das Wort wiedererkennbare Inhalte prägt. Als Zeichenaspekt materiell sichtbar wird der ikonische Zeichenaspekt durch eine Syntax, die die bildnerischen Elemente gemäß struktureller Übereinstimmungen mit solchen Ikonen ordnet. Die "Ikonizität" findet insofern nicht zwischen O'' und O statt, sondern zwischen O''/O''' und O'. Dies muss sehr deutlich unterschieden werden, dass man nicht dem verbreiteten Irrtum unterliegt, ein Bild könne irgendwie die Realität "wirklichkeitsgetreu" abbilden.
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