Die ästhetische Darstellungstendenz
 

Lionell Feininger, Gelmeroda, 1919

Sabarsky, Druckgrafik des deutschen Expressionismus

 

 

Wenn die ästhetische Darstellungstendenz im Vordergrund stehen soll, wird das Bild als ein Außenimpuls von besonderer sinnlicher Wirkung in Erscheinung treten. Im Kontext der alltäglichen Außenimpulse soll es als etwas überaus Beachtenswertes und „Reizvolles" ins Auge fallen.

Unter diesem Aspekt ist das Bild als ein Gegenstand zuallererst etwas sinnlich Wahrnehmbares. Dies nenne ich in der ZKT den „ästhetische Zeichenaspekt". (Abk.: 'ästh. ZA', wobei "ästhetisch" wie überall in der ZKT im Sinne der ursprünglichen Wortbedeutung: "Wahrnehmung" benutzt wird.)

Das Bild vermittelt durch seine materialisierten Eigenschaften den ästhetischen Impuls. Man sieht „interessante" Kontrastwirkungen in allen möglichen Ausprägungen, ohne dass diese allzu aufdringlich oder gar suggestiv wirken würden. Die Oberflächenbeschaffenheit, die Reflexion und Brechung des Lichtes, die Anmut und Leichtigkeit von Linien, interessante Rhythmen und Proportionen, etc. sind weitere entscheidende Faktoren hierfür.

Von der Rezeptionstendenz her erleben wir das Bild als "schön" im primären Sinne , es zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, ohne eine besondere Faszination, oder eine spürbare Beunruhigung zu signalisieren. Es ist eine Augenweide, ein sinnlicher Genuss, der auch nur dann seine volle Wirkung entfaltet, wenn man das Bild tatsächlich sieht.

In der Kunstgeschichte hat diese Darstellungstendenz ihre wunderbarsten Vertreter z.B. im Impressionismus und in der Op-Art gefunden.

 

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